Wann Belastung des Motors hoch und wann nicht (langes Leben)

      Wann Belastung des Motors hoch und wann nicht (langes Leben)

      Hallo,

      in einem anderen Forum wird so die Frage gestellt, wann der Motor merh belastet wird ...

      a) untertourig fahren (1000 - 2000 U/min)

      b) mitteltourig (2000 - 4000 U/min)

      c) hochtourig (4000 - 5000 U/min)

      zu b) ... die goldene Mitte?

      zu c) ... der schnelle Kolbenhub bringt natürlich Verschleiß an der Zylinderwand.


      zu a) ... hier wird's strittig - die einen sagen, dass die Belastung der Pleuel und der Lager am höchsten wäre, wenn man aus dem untertourigen Bereich herausbeschleunigt.

      ich bin jedoch der Meinung, dass das Drehmoment im Keller gar nicht die Wucht hat, den Lagern und Pleueln zu schaden - das Drehmoment im mittleren Bereich schadet den Lagern viel eher als unter 2000 Touren.

      ... und was sagen die Techniker dazu?

      Gruß, Frank

      ... habe Homepage
      Die Belastungsarten unterscheiden sich bei den verschiedenen Drehzahlbereichen. Ich gehe jetzt mal ganz allgemein von einem stinknormalen Vierzylinder mit 8V und einem Drehzahlband von 1000-6000 U/min und Höchstleistung bei 5500 U/min aus.
      In niedrigen Drehzahlen (kurz über Leerlauf bis ca. 1400) ist eine erhöhte Belastung durch Schwingungen möglich, deswegen sollte man das Fahren in diesen Bereichen vermeiden. Alles von 1500 bis zur Nenndrehzahl liegt im gesunden Breich, solange der Motor warm ist. Das Fahren oberhalb der Nennleistung ist für den Motor nicht sonderlich toll und reizt meist auch die Grenzen für Ventiltrieb und dessen Steuerung aus.
      Man merkt das auch selber, wenn man nur einen Fünkchen Verständnis für sein Auto hat.

      Meine Erfahrung in Werkstatt und Privatbereich:
      Die größte Belastung für einen Motor ist, wenn er nicht richtig belastet wird. Ein Motor der ständig gefordert wird, geht nach meinen Erfahrungen nicht kaputt (ausgenommen Konstruktionsmängel).
      Gruß, Thilo

      ...is doch egal, Hauptsache schnell!!!

      Kaune Motorsport
      Hildesheim FE
      GRT Gifhorn
      meiner läuft seit nunmehr 65000 km!!!
      und das ohne mechanische probleme!!!
      solange er nicht warm ist...nicht über 3500 u/min!
      danach...wenn frei ist....kurz vor anschlag :D

      ich persönlich halte vom untertourigen fahren gar nichts...eben, weil die belastung durch die vibrationen höher ist, als bei volllast und außerdem sehe ich keinen nutzen darin!
      mein loop säuft dann wie ein loch :(
      liegt aber wohl daran, dass er drehzahlen von min. 2500 gewohnt ist!
      außerdem ist der verbrauch, der verschleiss etc pp im bereich des max drehmoments am "besten"!
      liegt in der regel bei ca 3000...evtl etwas mehr ;)
      meiner läuft jetzt 160000 - bis zur Autobahn normal und dann wird er getreten ;o)

      Mal zum Thema: Hatte letztens mit einem gesprochen, der bei BMW in der Motorenentwicklung arbeitet und mit die Belastung von Motoren simuliert.
      Er meinte am tödlichsten sei es, wenn man bei Vollgas vom Gas geht. Damt bekommt man selbst modernste 6-Zylinder hinüber. Problem ist, dass dann der Kolben keinen Gegendruck mehr von oben bekommt.

      Ich habe für m ich darauf geschlossen, dass alles gut ist, solange man aufm Gas bleibt ;o)
      Mother told me to be good, but she's been wrong before.

      LupoDB

      Die Belastungen für die Lager kommen durch die hohe Verbrennungsgeschwindigkeit, der ein langsamer Kolben entgegen wirkt. Dadurch kann weniger Energie in die Abwärtsbewegung des Kolbens umgewandelt werden und wird durch die Pleuel- und Kurbelwellenlager aufgenommen. Sogar die Zylinderwände (die man durch die niedrigen Drehzahlen ja eigentlich schonen will) müssen mehr Energie aufnehmen. Irgendwann bekommen die Passungen der Lager Spiel und es bildet sich Flugrost. Wenn die Lager jetzt nicht rechtzeitig gewechselt werden, ist der Motor irgendwann "fest".

      Bei hohen Drehzahlen sind die Kolben schneller und somit die Differenz zur Verbrennungsgeschwindigkeit geringer. Die Energie wird leichter in die Kolbenabwärtsbewegung umgewandelt und somit müssen Lager und Zylinderwände weniger Energie aufnehmen.

      Logisch.. oda?

      Außerdem ist das Gemisch bei niedrigen Drehzahlen zu fett (-> schlechter Wirkungsgrad). Dadurch bilden sich irgendwann Ablagerungen. Dadurch wird neben dem Leistungsverlust auch die Wärmeabgabe verschlechtert. Das kann im schlimmsten Fall zur Überhitzung führen.


      Sobald der Motor warmgefahren ist und die Öltemperatur ca. 80°C erreicht hat, ist die Reibung zwischen Kolben und Zylinderwänden so gering, das praktisch fast kein Verschleiß mehr auftritt. Somit kann man ruhig mit höheren Drehzahlen fahren.


      Klingt auch recht schlüssig ...

      Gruß, Jokin
      ... habe Homepage
      Original von Jokin

      Irgendwann bekommen die Passungen der Lager Spiel und es bildet sich Flugrost. Wenn die Lager jetzt nicht rechtzeitig gewechselt werden, ist der Motor irgendwann "fest".


      Hört sich alles gut an, bis auf die zitierte Äußerung. DIe halte ich nicht für wahr. Flugrost im Lager möchte ich mal sehen.
      Gruß, Thilo

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      :D Rost kann ick mir an der Stelle auch ned so wirklich vorstellen. *g*

      Zu den zu hohen Drehzahlen brauch man soweiso nx sagen, dat weiß jeder, dass die belastungen da so hoch sind, dass man den Motor innen Arsch macht. Darüber braucht man wohl ned zu reden.
      Aber um nochmal auf die niedrigen Drehzahlen zu kommen, gerade für mich als Großstadtfahrer ist dat ja interessant, weil man midde Karre ja nich wirklich inne Gänge kommt. Und wenn ick dann auf der Bahn und Landstrasse nach Rügen baller und dann der Kleene mal n Büschn gfordert wird, merke ick wirklich, wie zugeschissen die Kiste is, er hat dann nach ein zwei Monaten Stadt einfach ned mehr die Leistung und Spritzigkeit (wenn man diese Atribute überhaut für nen 1.0er verwenden kann :D ) die er nach der RÜgenTour wieder hat. Das ist doch der beste Beweis dafür, dass man den Wagen ned zu zaghaft fahren darf!
      Man sagt ja auch imm Allgemein, "Junge, kauf dir nie n reines Stadtaudo !!!" Und dat hat schon seine Gründe !!! ;Q
      Mitglied der ´Touri-Prudahood´



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      Jetzt muß ich mal mienen Senf dazu geben:

      Ich schreibe nämlich gerade meine Studienarbeit über das Thema:
      Bewertung neuartiger Oberflächentopografien hinsichtlich der Reibleistung ;)

      Gehen wir erstmal davon aus das mit dem Motor alles in Ordnung ist (öl etc.). Dann ist es das allerschädlichste überhaupt wenn der Motor gestartet wird. Die Kolbenringe "schwimmen" nämlich auf dem Ölfilm auf. Dieser Ölfilm muß sich nach dem Start jedoch erst bilden (die Laufbahnen werden mit dem Ölnebel im Kurbelgehäuse benetzt). Deshalb kommt es in dieser Phase zu erhöhtem Verschleiß. --> Stadtauto viel Kurzstrecke --> nie warm, Öl immer kalt --> Scheiße. Als Fastregel kann man rechnen 1x starten bei kaltem Motor entsprechen 500 km Autobahn bei warmen Motor.

      Zu den Schwingungen bei gewissen Drehzahlen, die können getrost ignoriert werden. Die haben bei PKW Motoren keine Relevanz.

      >>Die Belastungen für die Lager kommen durch die hohe Verbrennungsgeschwindigkeit, der ein langsamer Kolben entgegen wirkt. Dadurch kann weniger Energie in die Abwärtsbewegung des Kolbens umgewandelt werden und wird durch die Pleuel- und Kurbelwellenlager aufgenommen. Sogar die Zylinderwände (die man durch die niedrigen Drehzahlen ja eigentlich schonen will) müssen mehr Energie aufnehmen. Irgendwann bekommen die Passungen der Lager Spiel und es bildet sich Flugrost. Wenn die Lager jetzt nicht rechtzeitig gewechselt werden, ist der Motor irgendwann "fest".<<

      Wenn ich den Motor natürlich 5 jahre in die Scheune stelle kann das wohl sein sonst humbuck.

      >>Bei hohen Drehzahlen sind die Kolben schneller und somit die Differenz zur Verbrennungsgeschwindigkeit geringer. Die Energie wird leichter in die Kolbenabwärtsbewegung umgewandelt und somit müssen Lager und Zylinderwände weniger Energie aufnehmen.<<

      Der Wandwämeverluste sind natürlich geringer und des kann mehr Energie auf die Kolben übertragen werden.

      >>Außerdem ist das Gemisch bei niedrigen Drehzahlen zu fett (-> schlechter Wirkungsgrad). Dadurch bilden sich irgendwann Ablagerungen. Dadurch wird neben dem Leistungsverlust auch die Wärmeabgabe verschlechtert. Das kann im schlimmsten Fall zur Überhitzung führen.<<

      Totaler Humbuck. Moderne OTTO-Motoren werden auf Lambda 1 geregelt. Also nich zu fett. Tatsächlich ist es so das dann der Verbrennungsdruck zunimmt. Mit höherem Verbrennungsdruck steigt aber der thermodynamische Wirkungsgrad und der Motor läuft somit sparsamer, als wenn ich mit hohen Drehzahlen fahren würde.

      >>a) untertourig fahren (1000 - 2000 U/min)

      >>b) mitteltourig (2000 - 4000 U/min)

      >>c) hochtourig (4000 - 5000 U/min)

      >>zu c) ... der schnelle Kolbenhub bringt natürlich Verschleiß an der Zylinderwand.
      Nö stimmt nicht, weil die Kolbenringe auf dem Öl aufschwimmen.

      Wenn ich aber untertourig fahre ist natürlich die mechanische Belastung höher, weil mehr Drehmoment erzeugt werden muß. Normalerweise ist das für die Motoren kein Problem, da die dafür ausgelegt sind.

      Wenn ich aber einen Hochgezüchteten Diesel fahre (z.B. 1.9 TDI 150 PS) und die Leistung nur dadurch erreicht wird, das ich möglichst viel einspritze, dann kann es passieren das mir die Kolben wegglühen wenn ich längere zeit auf der Bahn Vollgas fahre. Ist wohl schon gehäuft aufgetreten.

      Was pures Gift f+ür den Motor ist sind aber Billigchips für 5€ aus dubiosen Quellen. Da kann es dann mal passieren das die Vollgasanreicherung bei Ottomotoren fehlt und er mir wegglüht.

      Resüme:
      Es ist eigentlich fast egal wo du den Motor betreibst. Der ist (meistens) dafür ausgelegt. Schlecht sind nur die Extrembedingungnen : Kurzstreckenfahrten und fahren über der Abregeldrehzahl.
      Sehr gutes informatives Posting :H .

      Das mit den Schwingungen bei geringen Drehzahlen kann ich allerdings nicht so ganz bestätigen. Haben damit bei Rover öfter Probleme gehabt. Moderne Motoren sollten diese Probleme allerdings nicht mehr haben. Obwohl, wenn son 1.9 PD im sechsten Gang bei 1100 rausziehen muss dröhnt und vibrierts schon extrem!
      Gruß, Thilo

      ...is doch egal, Hauptsache schnell!!!

      Kaune Motorsport
      Hildesheim FE
      GRT Gifhorn
      ich hab mich nicht getraut hier was zu sagen, aber mit oliver's posting mach ich's maul auf:

      einen motor in niedrigen touren zu fahren wird wohl im sinne des sparsamen fahrens keineswegs schadhaft sein, das ist doch lächerlich.

      vibrationen - schaut euch doch mal die deutschen straßen an - dazu noch ein schön straffes sportfahrwerk. ich behaupte mal, das setzt dem motor mehr zu :D

      also ich werde auch in zukunft bei 2.000 umdrehungen hochschalten, wenn's geht auch früher, dann aber mit seichtem beschleunigen.

      gemäßigt fahren im 5 gang mit 50 km/h ist auch ohne umstände möglich.

      da latscht man halt das pedal nicht bis ans blech, sondern gibt behutsam "gas".
      Original von toonsquad
      da latscht man halt das pedal nicht bis ans blech, sondern gibt behutsam "gas".


      Wenn du niedertourig fährst und beschleunigen willst sparst du mehr wenn du das Gaspedal bei beschleunigen komplett durchdrückst als wenn du behutsam Gas gibst. Ich glaub das hab ich sogar in der jetzigen Auto Bild schon überflogen! Das liegt daran das die Drosselklappe dann in einen günstigeren Winkel steht! Das heißt jetzt aber nicht durchtretten bis 6000 U/min! Ich glaub da steht auch noch weiteres drin! Ich such mal!