erste Annäherung an Lupinchen (1,4 TDI)

      erste Annäherung an Lupinchen (1,4 TDI)

      (Diesen Beitrag habe ich auch im lupotreff.de veröffentlicht, also ggf. bitte nicht schimpfen, sondern weiterklicken!)

      Hallo zusammen!

      Endlich ist es soweit: Der Händler meldet, daß der von mir ins Auge gefaßte gebrauchte Lupo 1,4 TDI fahrbereit ist. Getrieben von dem Wunsch, meinen betagten Audi 80 2,8 E gegen einen bezahlbaren Wagen zu tauschen, der nur halb soviel Sprit verbraucht und dennoch flott von der Stelle kommt, fahre ich dorthin und bin gespannt, wie der Kleine auf mich wirken wird. Da steht er nun, brav, als könne er kein Wässerchen trüben, schwarz und wirklich sehr kompakt, dabei aber keineswegs häßlich. Spontan habe ich den Eindruck, als hätten die Konstrukteure an einen Fahrgastraum vier Räder drangeschraubt plus einen winzigkleinen Vorbau für den Motor. Von vorn erinnert er verdächtig an den Trabant. Ich setze mich hinein und bin angenehm überrascht, daß mein übergewichtiger 1,86 m-Luxuskörper tatsächlich hinter dem Lenkrad Platz findet. Der Sitz ist unauffällig bequem, der Innenraum wirkt alles andere als klein. Die Fenster sind sehr groß, das Dach ist weit entfernt und außerhalb des Wahrnehmungsbereichs. Beengtheitsgefühle sind kein Thema im Inneren dieses Kleinstwagens, zumindest auf den Vordersitzen. Glückwunsch an VW.

      So weit, so gut. Schnell ist der Sitz eingestellt, praktisch ist die pumpende Sitzhöhenverstellung, und die Fahrt geht los. Das Motordieseln ist dezent und nur im Stand hörbar; sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, verwandelt sich das Geräusch in ein zwar hörbares, aber sehr erträgliches und normales Motorbrummen. Beim Anhalten an der ersten Einmündung krache ich fast mit dem Kopf auf das Lenkrad, so giftig und unmittelbar wirken die Bremsen, doch daran gewöhnt man sich schnell. Dann wollen wir mal sehen, wie sich das Wölflein beim Gasgeben anstellt: Voller Erwartung durch die Lektüre begeisteter Internet-Artikel trete ich aufs Gaspedal (muß es beim Diesel nicht eigentlich „Ölpedal“ heißen?) und registriere, wie sich das Gefährt willig, aber durchaus nicht mit brachialer Gewalt in Bewegung setzt. Ein normales Auto mit normalen Fahrleistungen, denke ich. Immerhin, die 100 km/h-Grenze ist schnell erreicht, und auch danach geht es weiter. Natürlich, sage ich mir, darf ich bei diesem 75 PS-Auto nicht meinen V6-Audi mit seinem butterweichen und 100 PS stärkeren Motor als Maßstab heranziehen. Trotzdem: Erste Enttäuschung? Bei etwa 140 ist beim Lupo Schluß mit spürbarer Beschleunigungswirkung. Ich wende mich anderen Eindrücken zu und registriere etwa, daß sich der Lärmpegel in normalen Grenzen hält, kein Vibrieren oder Rasseln vorhanden ist und das Fahrzeug satt auf der Straße liegt. Auf der linken Spur schwimme ich im lockeren Verkehrsstrom mit und bin dann aber doch sehr überrascht, als ich beiläufig auf den Tacho schaue und die Nadel bei knapp 190 km/h erblicke. Der Drehzahlmesser steht bei etwa 4300 und damit klar außerhalb des roten Bereichs. Ein versöhnliches Grinsen bemächtigt sich meines Gesichts, und meine Einstellung dem Wagen gegenüber wendet sich wieder deutlich ins Positive. 190 bei 5 Litern ist ein klares Argument, denke ich - auch wenn man das so vielleicht nicht sagen kann und bei diesem Tempo vermutlich mehr Sprit in die Brennräume geschossen wird, aber wer fährt schon konstant 190, und was zählt ist an der Zapfsäule. Bergauf ist bei 150 Schluß. Das ist allerdings die Domäne meines guten alten Sechszylinders, da drücke ich etwas aufs Gas und rausche beschwingt und federleicht an allen anderen vorbei. Ich beginne damit, mich selbst davon zu überzeugen, daß man halt nicht alles gleichzeitig haben kann und eine Halbierung des Spritverbrauchs mit einer gewissen Reduzierung des Fahrvergnügens einhergeht.

      Beim Kurvenfahren habe ich das Gefühl, einen beladenen Gepäckträger auf dem Dach zu haben, der das Fahrzeug zum Umkippen verleiten will. Ausgemachter Unsinn, rede ich mir ein, und vertraue darauf, daß auch VW seine Prototypen einer Art Elchtest unterzieht. Also unverzagt in die nächste Kurve, und siehe da, der Wagen bleibt in der Vertikalen, und beim driftenden Herausbeschleunigen im 2. Gang drehen sogar die Räderchen durch.

      Der TDI-Motor hat seinen großen Auf- und Antritt im Bereich von 2000 - 3000 Umdrehungen. Vorher passiert nicht viel, und auch danach arbeitet sich das Triebwerk nur mit einer gewissen Mühseligkeit weiter nach oben. Im genannten Bereich macht der Motor aber richtig Spaß, das kleine Hitech-Aggregat schubst das Autolein spürbar nach vorn und läßt den Wunsch nach einer Ausweitung dieses druckvollen Drehzahlbereichs aufkommen. Also doch Chiptuning? Insgesamt ist häufiges Schalten gefordert, wesentlich häufiger als beim Audi, der zwischen 1000 und 6000 Umdrehungen gleichmäßig Leistung abgibt und den ich auf der Autobahn ab 50 km/h problemlos im 5. Gang bewegen kann. Davon ist der 1,4 l-TDI natürlich meilenweit entfernt, verfügt er doch nur über die Hälfte des Hubraums. Nach etwa einer Stunde Fahrpraxis habe ich mich auf das Fahrzeug eingestellt und nehme munter und flott am Verkehr teil, ohne irgendetwas zu vermissen.

      Was gibt es noch zu sagen? Die Schaltwege sind relativ lang, das Einlegen der Gänge verlangt etwas Nachdruck. Störend ist die zu enge Anordnung der Pedale, beim Wechsel auf das Gaspedal komme ich bisweilen gleichzeitig auf die Bremse. Die eingebauten Lautsprecher klingen unerwartet satt und voll, die Klimaanlage verrichtet ihren Dienst ohne Beanstandung, nur die Bezeichnung „Kofferraum“ ist bei diesem Fahrzeug ein bißchen hoch gegriffen. Obwohl, ein Aktenkoffer findet sicherlich ausreichend Platz - wobei ich ohnehin nur eine Bassröhre dort plazieren würde. Was mich stört, ist zum einen die Tatsache, daß es sich hierbei trotz allem um ein Fahrzeug einer niedrigeren Komfortstufe handelt, und zum anderen die Ausgestaltung des Armaturenbereichs in der Nähe des rechten Knies. Die Kante dort ist spitz und drückt mich unterhalb der Kniescheibe genau dort, wo der Arzt mit dem Hämmerchen den Reflextest macht. Alles Einstellen des Sitzes schafft keine Abhilfe, das Knie liegt immer an der Kante an. Ich wage nicht, mir vorzustellen, wie mein Bein nach einem Crash aussehen würde. Das ist letztlich das KO-Kriterium für mich. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge lasse ich den Asphaltfloh zurück und genieße auf der Heimfahrt unter tiefem Durchatmen das souveräne Fahrgefühl meines betagten Ingolstädters. - -

      Vielleicht sollte ich mal den Skoda Fabia 1,9 TDI probieren?
      hallo lupinchen-dichter, :D

      bist du im hauptberuf roman-autor?

      bis auf ein paar stellen eigentlich gut beschrieben, ein positives bild abgegeben und letztendlich nur wegen des unfallrisikos am knie dagegen entschieden?
      also manches muss man einfach net verstehen.

      wenn ich dir n tip fuer was groesseres geben darf:
      versuchs mal mit nem seat ibiza 1.9 tdi 100ps.
      den wuerd ich mir als naechstes auto wuenschen.

      gruss,
      tom

      ps: bezeichne den lupo bitte nie nie wieder als trabbi-aehnlich.
      sonst fliegen bald rohe eier. :K :V :P
      Toller Text ''Norbert Podien'' oder auch ''Luckyman'' :H
      Wenn ich breitbeinig fahren sollte komme ich mit meine 197cm
      auch schon mal mit dem Knie in die Nähe der Leiste unterm Radio, nur das kommt normal nicht vor.
      Da gehts im Fond des Golf IV für mich schon enger zu.
      Denn rest werde ich nicht komentieren.


      mh....fang ich mal!

      erstens...man vergleicht keinen lupo mit nem audi ;)
      man vergleicht auch keinen golf r32 mit nem porsche gt3....obwohl beides saugende sportwagen sind ;)
      egal....nur mal so nebenbei!

      zu deinem NICHTkauf argument......
      ....das ist absicht ;)
      das ganze armaturenbrett ist so gebaut, daß es im fall der fälle an bestimmten stellen reisst und mehr platz schafft, als du dir vorstellst ;)
      und ehrlich gesagt, nutze ich diese stütze recht gerne :)
      wenn ich nordschleife fahre, ist das teil sehr hilfreich...ob du glaubst oder nicht, weil die beine nicht wie irre durch den fußraum fliegen ;)
      übriegns ist das auch beim crash so....also im lupo ist der abstand knie - kante evtl 5cm......im golf locker 10cm....und wio hat das bein jetzt mehr zeit rumzufliegen und an beschleunigung zu gewinnen???

      zu der von dir beschriebenen motorcharakteristik.....du hast aber schon bedacht.....deiner alter bock war ein sauger mit 6 zylindern....dick hubraum.....und vorallem...benziner, der lupo hingegen, ein kleiner turbo diesel!!!

      muss es ein diesel ein.....dann nimm im skoda den 1.9 tdi pumpe düse...die anderen sind recht dürftig...skodas sind schwer!
      die motoren sind aber echt super!!!

      oder.....mal als überlegung....golf mit 1.4 tsi ;)
      benziner mit dem spritsparvermögen eines tdi ;)
      Danke für das Lob. :))

      @t00i: Nicht nur wg. des Risikos, sondern auch wg. des Nervfaktors. Obwohl, mit etwas Hin- und Herrutschen läßt sich vielleicht doch eine Position finden... wenn ich das Knie weiter vorschiebe in die Aussparung zwischen Kante und Lenksäule... hm. Das mit dem Trabbi bitte nicht in den falschen Hals kriegen, habe ja gesagt, daß ich den Lupo keinesfalls häßlich finde, und vom Fahrverhalten verbieten sich wohl sämtliche Analogien. ;) Muß ihn wohl nochmal probefahren, ebenso wie den Ibiza und den Skoda. Tolle HP übrigens!

      @LupoR: Klar kann man den Lupo nicht mit nem V6-Audi vergleichen, hatte ich ja auch gesagt. Deine Argumentation mit dem Unfallrisiko hat mich ziemlich überzeugt - bleibt der Nervfaktor. Die Sache mit dem TSI erübrigt sich wegen drastischer Budgetüberschreitung. 8o

      Besten Dank für Eure Rückmeldung!

      Gruß
      Norbert
      Original von Norbert Podien
      @t00i: Muß ihn wohl nochmal probefahren, ebenso wie den Ibiza und den Skoda. Tolle HP übrigens!

      thx fuer das lob ueber die hp.
      ja, fahr ihn nochmal. wenns mit dem knie das einzige problem is, das wird doch wohl zu loesen sein.
      ich hatte auch anfangs etwas eingewoehnung gebraucht, mittlerweile finde ich es angenehm, ab und zu das bein mal anlehnen zu koennen. stoeren tut mich die konsole net.

      vielleicht mal deine gesamte sitzhaltung checken.
      dazu wird dir bestimmt jeder adac-sicherheitstrainings-instruktor in der mittagspause das richtige sitzen zeigen und tips geben.

      gruss,
      tom
      wenn die kante nervt, dann gibt es da so beinstützen vom TT, die man einbauen kann. Für mehr Fahrspaß empfehle ich dir nen chip, denn dann geht der schon ganz gut. Und wegen dem Gefühl des Umkippens...dafür gibt es sportfahrwerke. :D Und zack hast du ein richtig geilen, kleinen Flitzer :D :D :D
      ...Rock'n Roll 8)
      also ich muss her jetzt mal den lupo verteidigen. so viel platz wie in meinem 3l hab ich in eigentlich fast keinem anderen auto und ich bin etwas über 190 und übersgewicht sprechen wir gar nicht erst. ich hab ja nicht mal in meinem v8 so viel beifreiheit wie im lupo geschweige denn in enm audi 80... und wenn dir der 1,4er nicht genug zeiht, dann hol dir nen ordentlichchen chip oder fahr 3l mit chip. meiner meinung nach hat der 3l das deutlich bessere getriebe, was übersetzung und kompfort angeht.

      ich denke das ich um weihnachten rum auch mal den direkten vergleich zwischen arosa 14,4 tdi und 3l bringen kann, beide mit chip.
      nur noch mal so nebenbei.....
      wer nen vw haben will, aber nicht die kohle für nen "echten" hat, kann getrost auf seat oder skoda umschalten...die autos sind top!
      und dann, gerade weil sie auch qualitativ gleichwertig sind, kann man einfach nach geschmack und design entscheiden!
      hatte jetzt einige tage nen skoda superb mit 1.9er tdi....schönes auto....ohne ecken und kanten, alles drin, was man braucht und ein top preis!
      fahrverhalten gut......kommt zwar nicht an nen audi quattro oder meinem lupo ran (lol), aber für ein auto der klasse und dem preis echt top!!!


      die beinstützen vom tt halt....freundlicher anna teiletheke soll in sein etka gucken...fertig!
      @Norbert
      Wie gross bist Du eigentlich? Oben gegen das Board kommen kann man eigentlich nur, wenn man sehr lange Beine und sehr kurze Arme hat. Leider geht das Lenkrad ja nicht rauszuziehen.
      Zum Motor nochmal: Irgendwas wird mit dem Auto nicht ganz gestimmt haben. Ein ungeschippter 1.4 TDI müsste mit Serienbereifung auf praktisch jedem Berg auf deutschen Autobahnen ohne Anlauf Tacho 160 schaffen. Wenn nicht, ist da was faul. Dafür spricht ja auch einiges, da Du behauptest, ab 140 wär kaum noch spürbare Beschleunigung da. Dieser Effekt dürfte eigentlich erst ab 160 auftreten. War der Wagen ev. mit Biodiesel betankt? Dadurch verliert man spürbar Leistung oben rum und unten rum wird das Turboloch grösser.
      Zum Chip: Da gibts grosse Unterschiede, was den Bereich unter 2000 RPM angeht.
      Der SKN Chip kaschiert das Turboloch sehr gut, dafür etwas Russ bei Vollast in dem Drehzahlbereich.
      Zur Vorstellung: Mit dem Chip geht der Wagen dann ab Leerlaufdrehzahl bis ca. 3400-3500 RPM exakt wie ein Polo 9N 1.9 TDI mit 100 PS. Darüber geht der 1.9er nen kleines bissl besser (dreht williger über 4000).
      Habe es in direktem Vergleich ausprobiert: Nebeneinander und dann Fahrertausch, der Polo war allerdings ne 0-Serie (Vorserie).

      Gruss

      Olaf
      Hy,

      als "Wechsler" vom Arosa muss ich mal den Seat Ibiza ins Spiel bringen.

      IMHO ist der um einiges schicker als so ein Fabia...und die Motoren sind wie erwähnt klasse...

      Fahre selber einen 96KW TDi und der geht klasse...mittlerweile 60000KM in 18 Monaten ohne Probleme...

      bis denne denn

      Matze
      nen Benziner oder Saugerdiesel zu chippen,
      ist wie ne Kuh auf ein Pferderennen zu schicken

      TDI rulez, auch wenn er nur 310 NM hat wie meiner