Lupo SDI Ruß im Ansaugtrakt

      Lupo SDI Ruß im Ansaugtrakt

      Hallo zusammen,

      ich in neu hier und wende mich gleich mit einem komplexen Problem an die Fachleute hier!
      Ich habe gestern an meinem Lupo SDI einen Ölservice mit kleiner Inspektion gemacht.
      Der Wagen ist Bj. 1999 und hat 120000km runter. Bisher keine Probleme bis auf eine defekte Einspritzpumpe wegen Biodiesel – also Finger weg!
      Nun habe ich gestern mal den Resonanzkasten über der Luftansaugbrücke entfernt (man ist ja neugierig), weil da an der hinteren rechten Ecke etwas Öl rausgesifft ist.
      Mir hat es fast die Sprache verschlagen. Der Kasten war stark verölt und z.T. waren auch Russkrümel im Kasten zu finden. Ich habe dann zwei der vier Luftansaugschnorchel aus Kunststoff, die direkt an die Luftansaugbrücke aus Aluminium geschraubt sind entfernt und überprüft. Innen sehr stark verrußt, zum Teil so, dass der Dreck nur mit einem Schraubenzieher zu entfernen war – Glanzruß wie im Hauskamin! Noch schlimmer in den Einlasskanälen in der Luftansaugbrücke aus Aluminium zum Zylinderkopf hin. Extrem verrußt, so dass die Kanalquerschnitte sicherlich um 3mm „zugewachsen“ sind. Nicht gerade leistungsfördernd… Nun frage ich mich natürlich warum… Es gibt ja eine Verbindung zwischen Luftansaugbrücke und Auspuffkrümmer über eine Leitung in die ein Bypassventil eingesetzt ist. Wozu dient diese? Um die Abgasgrenzwerte einzuhalten? Kann ich prüfen ob dieses Ventil defekt ist und wenn ja wie? Hat jemand von euch dasselbe Phänomen und was soll ich tun? Kopf abbauen und Ventile entfernen und alles zum Sandstrahlen bringen will ich nun wirklich nicht…
      Wer weiß Rat??? Vielen Dank!
      Frank Gerlach
      Saubermachen und die Abgasrückführung unauffällig "kaputtgehenlassen" (vorsicht ABE erlischt streng genommen).
      Die AGR ist, wie schon von Dir schon richtig erkannt, die Hauptursache. Die Nachteile überwiegen bei dieser Generation Dieselmotoren aber alle denkbaren Vorteile wesentlich (mehr Verbrauch, schlechtere Russwerte, Zusiffen des Ansaugtrakts gegenüber einer geringfügigen Verringerung der Stickoxide im Teillastbereich).
      Bei der Geschichte handelt es sich leider um eine reine Behelfslösung, um den Motor um jeden Preis in die Euro-3 Norm zu bringen.

      Gruss

      Olaf

      P.S.
      Das AGR-Ventil muss bei ausgeschaltetem Motor komplett schliessen!!! Sonst klemmt irgendwas.
      Hallo Olaf,

      sehr interessant! Kannst Du mir ein paar Tipps geben und mir Details zum Vorgehen übermitteln?
      Ich würde im kommenden Frühjahr die ganze Ansaugbrücke abbauen und innen reinigen. Auch den Zylinderkopf würde ich mir vornehmen und die Kanäle bei geschlossenen Einlassventilen sauber machen, das ist kein Problem. Dremel und Chemie werden da schon helfen. Die Frage ist, wie kann ich die Abgasrückführung abklemmen? Reicht es wenn ich den Stecker abziehe bzw. die Unterdruckleitung stilllege oder muss ich manuell den Kanal verschließen?
      Wie wird das Ding überhaupt angesteuert und wann öffnet und wann scgließt der Kanal?
      Die ABE ist mir wurscht!!!

      Danke Dir!

      Frank Gerlach
      Wenn die Klappe noch richtig schliesst, würde ich einfach den Unterdruckschlauch abziehen und ne Schraube reinstecken (damit kein Leck im System ist, wenn die AGR angesprochen wird). Das gleiche kann man natürlich auch im Schlauch verstecken, aber dann irgendwo nen kleines Löchlein reinpinnen, damit die AGR nicht schleichend doch geöffnet wird (und dann offenbleibt für ne Weile), wenn Dein "Stöpsel" nicht ganz dicht ist.
      Stecker abziehen ist nicht so toll, weil dann immer nen Eintrag im Fehlerspeicher steht. Ausserdem weiss ich nicht, ob bei Deinem Auto auf dem Stecker nicht noch andere Funktionen wie z.B. die Abstellklappe liegen.

      @Rest
      Die Tipps gelten nur für Euro 3 Diesel, womit ich mich halbwegs auskenne.
      Bei den Euro 4 findet häufig eine Plausibilitätskontrolle statt, ob die AGR auch wirklich schaltet. Ausserdem bin ich bei den Euro 4 nicht so im Bilde, wie sinnvoll das Abklemmen wirklich ist.
      Ähnliche Experimente sind übrigens auch beim Benziner (auch bei älteren Euro 2 Modellen) zu unterlassen, da man die Gemischbildung so durchaus durcheinanderbringen kann.

      Gruss

      Olaf
      Hallo Olaf,

      ich danke Dir sehr für die Tipps! Beim Diesel, der ja eh mit Luftüberschuss läuft, dürfte es ja wurscht sein wie ich das Ding abklemme. Einfluss auf die Gemischbildung hat es ja nur insofern, als dass die heiße Abgasluft den Wirkungsgrad erheblich verschlechtert. Luft holt sich der Motor ja immer genug.
      Ich würde jetzt den Unterduckschlauch abziehen und an den Anschlußstutzen an der Ansaugbrücke ein passendes Blech in den Flansch einbringen. Dann hab ich doppelte Sicherheit und mir kann egal sein ob das Ventil noch richtig schließt oder nicht. Bei dem Dreck der da drin ist, bin ich mir nämlich nicht wirklich sicher.
      Gibt es noch andere hier im Forum die das Problem schon mal hatten oder hat da einfach noch keiner genau hingeschaut?
      Vielen Dank noch mal!

      Frank Gerlach
      Das Problem ist bei bastelnden Dieselfahrern seit längerem bekannt.
      Wenn du mehr drüber lesen willst schau dich mal auf dem Link um den ich Dir per PM geschickt habe und benutze die Suche. (Weiß nicht ob hier mit Links in andere Foren erwünscht sind, deshalb der Weg per PM. Wenn es ok sein sollte kann ich es natürlich noch nachtragen und den Klammertext hier löschen.)

      AGR-Defekte sind sehr beliebt in Dieselkreisen. ;)
      Wenn die Kohleschicht noch nicht zu sehr festgebacken ist soll es auch helfen mal eine längere Strecke Volllast zu fahren (wobei die funktionierende AGR ja prinzipiell geschlossen ist) um die Ansaugwege freizublasen.
      Von allen Dingen die ich verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten!
      Die Sache mit dem Blech ist die Luxuslösung. Ist allerdings nen bissl schwer zu erklären, wenns beim TÜV auffällt.
      Ansonsten ist dieselschrauber.de nen Forum mit recht hohem fachlichem Niveau (erkennbarer Schwachsinn wird ziemlich radikal vom Moderator rausgeworfen).

      Gruss

      Olaf
      Wieso? Es hat zwischendurch mal unvermittelt gerusst und man hat bei der Fehlersuche ausschliessen wollen, dass der Russ durch eine sporadisch nicht richtig schliessende AGR zustandekommt. danach hat man leider vergessen, die AGR wieder in Betrieb zu nehmen. Ist absolut überzeugend und das Gegenteil kann niemand beweisen.
      Ist klar, dass das nicht zieht, wenn man mit ner knüppeltiefen, aufgetunten Proletenschaukel ankommt, an der eh schon jede 2. Schraube dran illegal oder an der Grenze ist.

      Gruss

      Olaf
      Es hat zwischendurch mal unvermittelt gerusst und man hat bei der Fehlersuche ausschliessen wollen, dass der Russ durch eine sporadisch nicht richtig schliessende AGR zustandekommt. danach hat man leider vergessen, die AGR wieder in Betrieb zu nehmen. Ist absolut überzeugend und das Gegenteil kann niemand beweisen.


      Ausrede ist akzeptiert. ;)

      Von allen Dingen die ich verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten!