Warum unterschreibt man etwas, was man selber nicht gelesen hat und vertraut dabei der Aussage einer unbekannten Person, die nichts anderes im Sinn hat als ihre Produkte zu verkaufen.

Mag sein, dass die Geschäftspraktiken seltsam anmuten, aber die Unterschrift haste immer noch selber geleistet.

erik

@Erik

Du hast leicht Reden. Es sind auch schon genug Leute vom Fach (zugegebenermaßen vor ein paar Jahren, wo die Geschichte neu war) auf die Masche reingeflogen, dass eine Unterschrift nur nötig sei für die Einwilligung, Prospektmaterial zu bekommen.
Z-B. Vertriebspartner der Fa. Arcor (hier nur als prominentes Beispiel) haben auch regelmäßig so agiert. Die tun dann oberverantwortungsbewusst und erzählen einem noch, dass man selbst im Missbrauchsfalle ja wegen des 14-tägigen Widerrufsrechts auf der sicheren Seite sei. Hinterher hat man dann den Ärger an der Backe, weil auf Widerrufsschreiben ev. nicht reagiert wird usw.

Gruss

Olaf

also wie gut, dass es da das BGB gibt.... solche verträge kann man wegen irrtum anfechten (§119 BGB): wer bei abgabe einer willenserklärung über deren inhalt im irrtum war oder eine erklärung dieses inhaltes überhaupt nicht abgeben wollte, kann die erklärung anfechten, wenn anzunehmen ist, dass er sie bei kenntnis der sachlage und bei verständiger würdigung des falles nicht abgegeben haben würde.

wenn man solchen firmen ein paar paragraphen an den kopp schmeißt, ziehn die meist den schwanz ein...

hab selber auch schon die erfahrung gemacht.... vorsichtig muss man sein, wenn man am telefon irgendwas sagt, den da gilt dieses zweiwöchige widerrufsrecht nicht.... also immer gleich auflegen und so nen werbefutzis nicht zuhören.... gewinnspiele sind ja auch so ne masche.... leider....

Am Telefon reagiere ich immer sehr bissig, wenn mich jemand anruft von dem ich nix will. Im Normalfall reicht auch der kleine Hinweis, dass Telefonwerbung unzulässig ist, dann legt die Gegenseite auf.

@Olaf

ich finde diese agressive Akquise auch keinesfalls in Ordnung, da die meisten davon überrumpelt werden (was auch das Ziel ist), aber ich denke inzwischen sollte das jeder gelernt haben. Häufig wird auch mit Vergünstigungen geworben, was bei vielen auch noch den Weg zur Unterschrift ebnet.
Allerdings gibts auch Grundregeln, an die sich jeder halten sollte.
Entweder gar nicht erst belabern lassen (obwohl ich persönlich gern mal mit diesen Leuten diskutiere und sie dann einsehen, dass ich ihr Produkt nicht benötige) oder falls man Interesse hat, nix unterschreiben. Das beste ist, sich die Unterlagen mit nach Hause zu nehmen und in Ruhe anzuschauen.
Ich habe mir auch angewöhnt, alles durchzulesen, bevor ich unterschreibe, auch wenn es in dreifacher Ausführung ist, dann muss der Verkäufer warten.

Ich hab letztens erst wieder nen Preselection-Vertrag gekündigt, weil meine Großmutter den Wisch unterschrieben hatte (wahrscheinlich auch wegen der 60 Freiminuten).

Das einige Unternehmen nicht auf Kündigungen reagieren stimmt, was auch nicht gerade für sie spricht. Ein Einschreiben mit Rückschein hilft, ist aber teuer, ich fordere immer eine schriftliche Betätigung an, was bisher auch funktioniert hat.

Problematisch ist auch (du hattest es in einem anderen thread schon mal angesprochen) das falsche, meist aus Unkenntnis hervorgerufene, Verhalten der Betroffen im Nachhinein, was die Reaktion angeht (Mahnung, Fristsetzung, Kündigung etc.).

Na gut, genug gelabert, man kann nur hoffen, dass die Leute daraus lernen, aber noch scheint es zu funktionieren, sonst würden nicht jeden Tag an jeder Ecke Telefonverträge, DSL-Anschlüsse, Kreditkarten ... angeboten.


erik

ich darf aus aktuellem anlass warnen vor dem "europa tuning club".
treten mittlerweile nur noch als tuning-club auf.

Tuning-Club Europa, Fuggerstr. 15, 90439 Nürnberg
ES-Club, Fuggerstr. 15, 90439 Nürnberg

dort nichts unterschreiben.
sind allerdings genug idioten dabei, die volltrunken oder durch die moepse der vermittlerinnen vernebelt unterschriften leisten.

ich hab denen kein kreuzchen gegeben, falls das jetzt jemand denkt.

gruss,
tom

Jau, die Spezies haben mit bei Alles VW in Osna 2002 angelabert von wegen billiger Tuning- und Ersatzteile usw.! Bla bla 14 Tage Rücktrittsrecht wenn Unterlagen kommen bla bla...

Hatte aus Sicherheit ne falsche Kontoverbindung angegeben... 4 Wochen später vom Konto abgebucht (komisch, wo ich doch ne falsche angegeben habe), zurück gehen lassen, Monate später ne Mahnung usw usw usw.

Das ganze Spiel halt mit Inkasso blabla! Letztendlich hat mir dann die Seite ex-club.de geholfen! Dort wird auch nochmal auf die Beiträge z.B. bei BIZZ hingewiesen.

Die sprechen halt vornehmlich Leute auf Tuningveranstaltungen an, also vorsichtig sein.

lg René

EDIT: Mein Schatz ist letztens auch scheinbar auf so ne Masche rein gefallen tattoo-heute.com sind irgendwelche Brüder die den Trick bei zig Seiten (Hausaufgaben-heute, sms-heute usw. usw.) durch ziehen! Null Inhalt und wenn du ihn sehen willst, kurz anmelden und "Häckchen setzen". Und wenn du das machst, kannst du irgendwo auf der fünften DIN A4 Seite der AGB's klein lesen "Monatsbeitrag sieben Euro"!

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ZX7RR

mein Reden,is ja auch nicht wirklich schwer, das einzuhalten - für einige aber scheinbar doch.

Wenn ich was will, dann suche ich mir ne Geschäftspartner, nicht andersrum.


erik

@blulup
Ich wollte damals nen Vetrag mit billigeren Gesprächen in die Mobilfunknetze. Insofern bin ich aktiv zu denen hingegangen in nem Einkaufszentrum, wo ich die zufällig gesehen habe. Es wurde behauptet, es gäbe einen auf bestimmte Gespräche beschränkten Preselectiontarif. Das war damals ne Ente. Heute gibst sowas wohl wirklich.

@kittycat
Wenn Du denen den 119er an den Kopf wirfst, wirst Du wohl eher schallendes Gelächter ernten. Du hast leider die mit 119 einhergehende Schadensersatzpflicht aus §122 BGB vergessen.
Irgendwie scheint der 119er auf Laien eine magische Anziehungskraft zu haben! Spielt in der Praxis aber aus naheliegenden Gründe so gut wie keine Rolle.

Gruss

Olaf

Gut, dann wahr es ja in dem Moment ne falsche Information seitens des Anbieters, davor ist natürlich niemand sicher. Das im Nachhinein zu belegen ist häufig auch problematisch bzw.nicht lohnend.
Aber ich denke, der häufigere Fall ist, dass sich jemand bequatschen lässt.

Ja, ja, die Paragrafen-Reiterei, schwieriger als gemeinhin gedacht - nicht alles was so klingt passt auch auf die Sachlage - die Erfahrung habe ich in einigen Prüfungen gemacht. Häufig wirds dann ein Eigentor.



erik

Original von Olaf
@kittycat
Wenn Du denen den 119er an den Kopf wirfst, wirst Du wohl eher schallendes Gelächter ernten. Du hast leider die mit 119 einhergehende Schadensersatzpflicht aus §122 BGB vergessen.
Irgendwie scheint der 119er auf Laien eine magische Anziehungskraft zu haben! Spielt in der Praxis aber aus naheliegenden Gründe so gut wie keine Rolle.

dann frag ich mich, warum das bei mir damals geklappt hat....

weil die Gegenseite in deinem Fall wahrscheinlich keine Ahnung hatte - nicht alles landet beim Justitiar (falls es überhaupt einen gibt) und die "normalen" Mitarbeiter lassen sich durchaus von Paragrafen beeindrucken.

Darauf setzen auch viele Firmen, die von ihren Anwälten Standardschreiben an Kunden schicken lassen um Zahlungen zu erzwingen etc., klingt alles toll ist aber häufig nur blabla. Da es häufig auch nur um geringe Beträge geht zahlen viele dann.


erik

Ich schätze mal, den Anwalt hat die Sache wegen des geringen Streitwertes nicht interessiert.
Mal als allg. Hinweis:
Bei dem normalen Haustürgeschäft (und Verwandte) muss man auf die gesetzmäßige Belehrung über das Rücktrittsrecht achten. Wenn die nicht korrekt gemacht ist, laufen ganz andere Fristen (mal 312 BGB GENAU lesen).
Leider gilt der bei Versicherungen nicht. Aber auch nach § 5a VVG gibts unter bestimmten Umständen nen 14-tägiges Widerspruchsrecht ab dem Zeitpunkt, wo der Vers-Schein UND die Vers-Bedingungen Dir überlassen worden sind.

Wenn das oben angesprochene Fax also innerhalb von 2 Wochen nach Erhalt der Unterlagen verschickt worden ist (und die Sendebestätigung vom FAX noch da ist), würd ich da erstmal nicht zahlen sondern die Sache erstmal genau prüfen. Haste denn schon nen Mahnbescheid an der Backe o.Ä.?
Naja, wenns Geld schon bezahlt ist, wars ja wohl nicht so wichtig. Finds nur bescheuert, solche Geschäftsmodelle auf die Art und Weise zu unterstützen.

Gruß

Olaf

sitzt diese garant24 denn auch in nuernberg?
zufaelligerweise in der fuggerstr. 15?

dann waer der herr von der bafin sicherlich auch interessant fuer geschaedigte von es-club und tuning club europa, sind ja alles die selben firmen unter anderem namen mit einem gemeinsamen drahtzieher (hr. woerner).

wuerde die info dann weitergeben an andere betroffene innem anderen forum.

gruss,
tom

Original von Luge


@Olaf
Die Sache mit den zwei Wochen war hinfällig, da ich ja erst 3 Monate nach der Car and Sound von der Firma hörte, dass es doch ein Vertrag war.
Somit waren die zwei Wochen schon vorbei!


mfg

Luge

Vorausgesetzt du wurdest hinreichend über dein Widerrufsrecht aufgeklärt, dazu ist der Anbieter verpflichtet. Wenn nicht, kannst du auch nach drei Monaten noch widerrufen. Besteht natürlich das Problem es zu belegen.

Die Belehrung muß schriftlich erfolgen. Ist gar kein Problem... Aber ich denke kaum, daß die Herren von Garant 24 irgendwas einklagen werden.

Gruß

Olaf