Ethanol-Beimischung

      Ethanol-Beimischung

      hallo,

      bin gestern beim surfen auf das thema E50 bzw. E85 kraftstoff gestoßen.
      das ist ethanol gemischt mit superbenzin (E85 - 85% Ethanol, 25% Super).
      das zeug kostet unter einem euro pro liter.
      um reines E85 tanken zum können, braucht man wohl eine umrüstung, die ein anderes steuergerät beinhaltet. es gibt auch fahrzeuge, die das serienmässig können (saab, volvo, ford-flexifuel).
      bei fahrzeugen mit lambdaregelung kann man das angeblich auch ohne umrüstung bis zu einem gewissen grad beimischen ohne probleme zu kriegen, da die regelung automatisch nachfettet. in skandinavien wird teilweise nurnoch E20 oder E25 statt normalem benzin angeboten. hab mir einiges durchgelesen und viele berichten, dass sie (je nach auto) bis zu E50 (effektiv) problemlos fahren können.
      man soll nur nach der zweiten gemisch-füllung den benzin-filter wechseln, da ethanol das wasser und den schmutz der ggf. im tank ist bindet und mit zum filter spült.

      da es jetzt auch hier in berlin mittlerweile zwei E85 tanken gibt, interessiert mich das ganze sehr. hat jemand erfahrung damit oder weiss was dazu?

      da ich sehr experimentierfreudig bin, werde ich das mal demnächst so wie hier beschrieben ausprobieren, OBD-tool ist vorhanden. kennt jemand die maximalen lambda-korrekturwerte für den ALL motor?
      Grüße, Max

      (Oo===\X/===oO)
      Ethanol ist eine Art des Alkohols und fällt z.B. in Distillen als Abfallprodukt ab.
      Habe bis jetzt nicht viel gutes darüber gehört. z.B. soll das Zeug recht aggressiv sein und in Kürze alle Dichtungen zerfressen haben. Ins Gespräch kam Ethanol als so genannter BIO-Sprit. Ist allerdings mittlerweile widerlegt und sogar nachgewiesen, dass die Herstellung und Verbrennung von Ethanol schlechter ist für die Umwelt.

      Wenns nur ne günstige alternative sein soll, ist das Zeug vielleicht nen Test wert. Ansonsten nehme ich mal an, das es sich mit dem Ethanol so verhält wie mit allen "Alternativ-Kraftstoffen": Die Anschaffungs-Kosten für Umrüstungen sind sehr hoch und die Instandhaltungskosten sind duch erhöhtem Verschleiß, Angriff von dichtungen usw. auch erheblich höher, als bei normalen Sprit - somit lohnt sich das finanziell nicht wirklich, obwohl es um einiges günstiger ist.

      Gruß Sebastian
      Original von Sebastian
      Ethanol ist eine Art des Alkohols und fällt z.B. in Distillen als Abfallprodukt ab.

      aehm, naja. ethanol ist eigentlich DER alkohol.
      ist im brennspiritus drin und im rum sowie allen anderen alkoholischen getraenken.
      von daher ist der reine ethanol eher kein abfallprodukt, sondern das gewuenschte produkt.

      gruss,
      tom

      ps: wir haben hier im umkreis genau eine e85 tanke, die aber schon seit ca. 2 jahren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „t00i“ ()

      Wie Sebastian schon sagte zerfrisst es die Dichtungen.

      Normale Otto - Motoren, die nicht für E85 ausgelegt sind vertragen es nicht, weil sich die Dichtung auflösen.

      Bei 100% Zumischung würde der Motor eh nicht laufen.

      E85 ist aber schon bis zu 10% in allen Benzinarten beigemischt.
      100% beimischung? und was meinst du mit 10% E85 im sprit? also effektiv E8,5? in deutschland?
      habt ihr da auch quellen für oder ist das nur wieder hörensagen? weil im link oben ist ja eine verträglichkeitsliste zu sehen, demnach ist es weniger aggresiv als benzin? was für mich am meisten gegen diese "dichtungszerfressen" these spricht, ist der fakt, dass in skandinavien sowieso beigemischt wird. ich denke mal, das werden nur gerüchte auf basis des biodiesels sein ("biosprit frisst dichtungen").
      und zum thema umwelt: soll angeblich zumindest den co2 ausstoss verringern. was ich aber viel interessanter finde: ethanol lässt sich aus erdgas herstellen. damit können unsere enkel dann in hundert jahren ihre oldtimer-lupos fahren :D
      aber die motivation für diesen thread war schon das sparpotential. werd mich demnächst mal ein bisschen in das thema einlesen (nicht im netz sondern mit fachliteratur.) werde dann mal meine erfahrungen hier posten. aber nicht ungedulig sein, gut ding braucht weile :D
      Grüße, Max

      (Oo===\X/===oO)
      was ich aber viel interessanter finde: ethanol lässt sich aus erdgas herstellen.


      Jau, Erdgas steht bekanntlich bei den erneuerbaren Energieträgern ungeschlagen auf Platz eins ... setzen, sechs.


      Ansonsten: LESEN bildet.

      Mit Einführung des Biokraftstoffquotengesetzes zum 1. Januar 2007 sind dem Benzin in Deutschland bis zu 5 % Ethanol beigemischt. Sie füllen also schon automatisch mit dem Benzin etwas Ethanol in den Tank.

      (Link von unten, Menüpunkt "Beimischung" erster Absatz)

      Grundsätzlich kann jeder Ottomotor auf den E85 Kraftstoff umgerüstet werden.

      Es ist lediglich die Kraftstoffmenge auf den geringen Heizwert von E85 anzupassen.

      (wieder Link von unten, Menüpunkt "Umrüstung" und wieder erster Absatz)
      Von allen Dingen die ich verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten!
      Das die Dichtungen zerfressen ist Fakt. Aber natürlich nur, wenn man es umgemischt fahren würde. Was aber ohne Umrüstung eh nicht geht.

      Ebenfalls sollten die kraftstoffführenden Teile überprüft und gegebenenfalls erneuert werden.


      Zwischen 5 und 10% sind im Benzin mit beigemischt. 5% müssen mindestens sein.

      Steht aber auch alles im Text, den Rookie gepostet hat.
      Original von Dr.Chris
      Zwischen 5 und 10% sind im Benzin mit beigemischt. 5% müssen mindestens sein.
      Steht aber auch alles im Text, den Rookie gepostet hat.

      ne, da steht:
      "sind dem Benzin in Deutschland bis zu 5 % Ethanol beigemischt"
      bis zu 5% kann auch 0% sein... aber darf dann keine 10% heissen.

      gruss,
      tom
      Es ist auch das passende Gesetz verlinkt und so wie ich das Verstehe ist gibt es keine Vorschriften wann und wieviel jemand was zumischen musst, er muss nur wenn er Fossilen Kraftstoff verkauft auch einen bestimmten Prozentsatz Biokraftstoff verkaufen.

      Daher mein Schluß:
      Wenn eine Tankstelle e85 in nennenswerten Mengen verkauft braucht sie dem Benzin nix beizumischen weil sie die Quote auch so schafft.

      Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die meisten Tankstellen eher an der von den meisten Fahrzeugherstellern freigegebenen Obergrenze von 10% rumpanschen weil die Biosuppe einfach billiger ist als Benzin und außerdem die Leute öfter Tanken kommen weil zudem noch der Brennwert schlechter ist.
      Von allen Dingen die ich verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „R00KIE“ ()

      Original von R00KIE
      Jau, Erdgas steht bekanntlich bei den erneuerbaren Energieträgern ungeschlagen auf Platz eins ... setzen, sechs.

      na und? hab ich was von erneuerbar geschrieben? also setz du dich erstmal (und komm mal von deinem thron runter). allein die bis dato gefundenen vorkommen reichen bei heutigem verbrauch wesentlich länger als die rohöl reserven. von der preisdifferenz ganz zu schweigen, die wahrscheinlich drastisch wachsen wird.
      außerdem: solange man das ethanol aus biomasse o.ä. gewinnt, tut man sehr viel für die co2 bilanz, da du nur soviel co2 ausstösst, wie die pflanzen in ihrer lebensdauer aufgenommen haben und du kein "langzeitgespeichertes" co2 freisetzt.

      Original von Dr.Chris
      Das die Dichtungen zerfressen ist Fakt. Aber natürlich nur, wenn man es umgemischt fahren würde. Was aber ohne Umrüstung eh nicht geht.

      wenn man was ungemischt fährt, ethanol oder E85? aber irgendwo fehlt mir da die logik, wieso sollte es nur pur die dichtungen angreifen? wird es etwa vom benzin neutralisiert? woher hast du denn diesen "fakt"? ausserdem wirst du feststellen, dass die meisten umrüstungen nur eine primitive gemischanreicherung darstellen, somit hätte man das problem dann immernoch.
      es geht mir aber sowieso nicht ums "purfahren" sondern wie der thread titel schon sagt um eine beimischung um etwas geld zu sparen. ich hätte nicht erwartet, dass manche so eine extreme abneigung gegenüber der "biosuppe" haben, für mich klingt das grösstenteils haltlos und vorurteilsbehaftet.
      zum thema brennwert: was interessiert mich der brennwert, wenn ich drastisch beim sprit spare und keine nennenswerten leistungseinbussen habe? ist doch das selbe wie bei autogas, nur das ich ggf. nicht vorher teuer umrüsten muss.
      Grüße, Max

      (Oo===\X/===oO)
      Die Erneuerbarkeit in meinen Augen die einzige interessante Eigenschaft von Ethanol als Kraftstoff.
      Deswegen und wegen deiner Aussage "damit können unsere enkel dann in hundert jahren ihre oldtimer-lupos fahren" hatte ich es so verstanden, dass du Erdgas für erneuerbar hälst, war wohl etwas kurzsichtig, sorry. :rolleyes:

      allein die bis dato gefundenen vorkommen reichen bei heutigem verbrauch wesentlich länger als die rohöl reserven.

      Ressourcen mit Reserven [Mag sich jetzt nach Haarspalterei anhören ist aber ein wichtiger Unterschied] zu vergleichen ist ein Fehler der möglicherweise auch viele Statistiken zu dem Thema so eindrucksvoll erscheinen lässt.

      Und was die Preisdifferenz angeht wird der Markt das schon regeln, wenn nämlich ein Gut teurer wird steigen mehr leute auf was anderes um was dann zu einer Preiserhöhung führt.

      außerdem: solange man das ethanol aus biomasse o.ä. gewinnt, tut man sehr viel für die co2 bilanz, da du nur soviel co2 ausstösst, wie die pflanzen in ihrer lebensdauer aufgenommen haben

      Soweit richtig, aber nur wenn man auch zum Transport der Rohstoffe, zur Herstellung des Produkts und zum Transport des Endprodukts ausschließlich erneuerbare Energieen verwendet und keine schädlichen Nebenprodukte entstehen.

      aber irgendwo fehlt mir da die logik, wieso sollte es nur pur die dichtungen angreifen?


      Beim E85 & Co weiß ich leider nichts genaueres, könnte mir aber vorstellen, dass es damit zusammenhängt, dass Ethanol einen polaren Charakter hat und somit mit höheren Konzentrationen gefährlich für bestimmte Dichtungsmaterialien wird.

      Polar/Unpolar: Wasser (polar) lässt sich in jedem beliebigen Verhältnis mit Ethanol mischen, wohingegen Benzin (unpolar) sich bekanntermaßen nicht besonders gut mit Wasser mischt.

      ich hätte nicht erwartet, dass manche so eine extreme abneigung gegenüber der "biosuppe" haben, für mich klingt das grösstenteils haltlos und vorurteilsbehaftet.

      Ich halte das ganze Biosprit-Thema in der aktuellen Form für ziemlich Halbgar, es wird in meinen Augen zuviel Energie verschwendet um "Bio" in einem Motor verwenden zu können der nicht dafür ausgelegt ist, bloß damit "Bio" draufsteht, dann lieber gleich einen Motor der mit reinem Ethanol oder Pflanzenöl läuft oder einen komplett neuen Ansatz.
      Von allen Dingen die ich verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten!
      oh Leute, es ist online aber auch immer Dasselbe.

      Regel No 1: selber testen - Probieren geht über studieren
      Regel No 2: parallel zu Regel No 1 LESEN. VIEL LESEN. Erst wenn sich sinnvolle Ergänzungen ergeben, posten.
      Regel No 3: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

      Denn es ist falsch, dass in Deutschland zw. 5 und 10% Biokraftstoffe beigemisch werden. Es sind max. 5%, die Regel sind 2%, 10% gibt es als E10 z.B. bei Avia, allerdings ohne Din-Norm.
      Es ist ebenso Quatsch, dass Ethanol Dichtungen zerfrisst. Klar kann niemand Garantien darauf aussprechen, aber wenn man zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland interessiert ist Ethanol zu tanken, sind sich diejenigen, die dies vor haben, dieser Regel bewusst. Fakt ist, die meisten Kunststoffe, die Benzin und Benzol standhalten, haben auch mit Ethanol kein Problem. So auch das für Tanks und teilweise Spritleitungen verwendete Polyethylen.
      Als unproblematisch kann man Ethanol allerdings trotzdem nicht bezeichnen. Wer sich für genauere Infos interessiert, dem lege ich den folgenden Thrad ans Herz:
      motor-talk.de/forum/testergebnisse-alkohol-t797702.html
      Habe ihn mir komplett durchgelesen. Enthält wichtige Infos zu dem Thema. Gegen Ende sind auch Erfahrungen von mir mit E85 im Lupo 1,4 mpi zu lesen. Inklusive einiger Messfahrten mit OBD ...
      So, dann können wir zur letzten Behauptung kommen, die mich entgültig dazu gebracht hat, euch besser zu informieren :D
      Wenn man E85 ohne Umrüstung nicht fahren kann, verstehe ich nicht, wie ich die Messfahren hinbekommen habe. Zugegeben ist es sicherlich kein Zustand für den Dauerbetrieb. Startschwierigkeiten und Magerlauf sind langfristig nicht gut, aber wie gesagt, wen es interessiert, einfach lesen... Das Hauptproblem beim Lupo ist das unendlich dumme Steuergerät, das immer wieder beim Kaltstart denkt es sei Benzin im Tank und dann erst Minuten lang in Richtung fett korrigiert.
      Eine ~E45-Mischung (also Sprit-Ethanol immer so gut es geht im 50-50-Mix) fahre ich allerdings seit 2500km ohne Probleme. Klar ist das kein Wert, auf dem man eine langfristige Aussage bauen kann, allerdings gibt es in dem Thread Erfahrungswerte, die ich durchaus als langfristig bezeichnen würde.

      So long
      Gruß
      sego
      gude

      sind inzwischen noch mehr auch ethanol beimischung umgestiegen?

      fahre den 1.0 mpi AUC und muss im mom sehr viel fahren und hab sehr wenig geld... soll ich es einfach ausprobieren? aber jetzt im winter vllt auch nicht so gut oder? was denkt ihr? (hab den motortalk thread net ganz gelesen, weil zu faul =P)

      ahja um wieviel steigt der verbauch an und was kostet im mom der liter? hab hier noch keine ethanol tankstelle gefunden...

      gruss hantors
      Ich habs einmal ausprobiert und hab auf nen 1/4 vollen Tank E85 getankt. (somit praktisch ca. nur noch E60 oder so gehabt)
      Der Verbrauch stieg bei mir von ca. 6,6-6,8 auf 7,8L an. Preis war 0,99 Euro / Liter. Bis auf den Verbrauchsanstieg und (vielleicht nur subjektives) langsameres Ansprechverhalten gibts nix negatives. Er fährt ^^
      Jetzt mit Super/Normalbenzin geht der Verbrauch auch wieder seine normalen Bahnen.
      Hallo zusammen,

      also ich würde das Zeug nicht mal in Ausnahmefällen fahren.
      Zumal wenn eh die Kasse knapp ist; Transport Pannenfahrzeug, diverse Schläuche, Dichtungen, verstopfte Filter, unbrauchbare Einspritzdüsen, ... - das rentiert sich nicht.
      Ach ja, im Kst-System beteiligte Alu- und Alulegierungen sind auch u. U. beleidigt (Korrosion). Das Heimtückische am Biosprit ist, dass man den Zerfall der ungeeigneten Materialien nicht sofort merkt. Kann Wochen, Monate dauern bis zum Problem.
      Hab von Berufswegen schon vor Jahren damit hantiert und hab üble Dinge zu Gesicht bekommen.

      LG
      Bj. 04/2000
      1,4 TDI (AMF)
      No Chip
      211.000 km
      2-Tank PÖL-Umbau
      55.000 PÖL-km
      (max. Reichweite 1800 km)
      Verbrauch 4,4l (min. 3,4l; max. 5,8l)
      Panne: 0