Hallo "Freunde des glänzenden Lacks" :P,
ich vermute mal, dass hier nicht jeder höhere 3-stellige Beträge ausgeben möchte, um den Lupo wieder auf Hochglanz zu bringen. Daher möchte ich hier (Hallo Erik :D) kurz aufführen, was aus meiner Sicht die Grundausstattung für eine anständige Lackaufbereitung ist... ohne gleich einen Kleinkredit aufnehmen zu müssen
Das ein- oder andere Produkt kann auch gerne bei mir zuhause ausprobiert werden, falls ihr euch noch nicht 100%ig sicher seid... kein Problem... kommt vorbei.
Die nun folgende Auflistung basiert größtenteils auf meinen Erfahrungswerten aus 13 Jahren Fahrzeugpflege.
1. Fahrzeugwäsche:
Jede Aufbereitung sollte mit einer gründlichen Wäsche beginnen. Waschanlagen sollten generell gemieden werden und auch um die Bürsten auf den Selbst-Waschplätzen macht ihr besser einen großen Bogen. Das Fahrzeug gründlich mit dem Hochdruckreiniger waschen... danach Handwäsche mit der "Zwei-Eimer-Methode":
Material:
- 2x 10l Eimer (für die Größe des Lupos sollten 10l reichen)
- Microfaser-Waschhandschuh, z.B. den hier: klick
Die Handschuhe gibt es mittlerweile aber auch günstig in Baumärkten etc.
- Shampoo, z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 30€-35€
Vorgehensweise:
1. Eimer -> Shampoo-Mischung
2. Eimer -> klares Wasser
Fahrzeug waschen und den Waschhandschuh zwischendurch regelmäßig im Eimer mit dem klaren Wasser ausspülen. So sollten die Schmutzpartikel größtenteils im 2. Eimer bleiben und keine Kratzer verursachen können.
Nach der Wäsche sollte das Fahrzeug schnellstmöglich in die Garage (o.ä.) gefahren werden, damit kein Schmutz/Staub mehr auf den Lack gelangen kann.
2. Kneten:
Einige Verunreinigungen lassen sich durch eine einfache Fachrzeugwäsche nicht beseitigen, wie z.B. Baumharz, Teer usw.. Hier hilft nur noch das Kneten des Fahrzeugs.
Material:
- Knete, z.B. die hier: klick
- Gleitmittel, wie z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 25€-30€
Vorgehensweise:
Knete mit leichtem Druck über den Lack führen. Dabei immer darauf achten, dass die Knete auf einem Gleitfilm läuft. Wasser ist als Gleitmittel nicht geeignet. Wer Geld sparen möchte, der kann auch eine hoch-konzentrierte Shampoo-Mischung (siehe oben) als Gleitmittel nehmen.
Danach sollte der Lack spürbar glatt und frei von hartnäckigen Verunreinigungen sein.
Nach dem Kneten sollte wieder eine Fahrzeugwäsche erfolgen.
3. Vorbereitung auf die Politur:
Schärfere Polituren hinterlassen auf Kunststoffteilen unschöne Spuren, die sich oftmals danach nicht mehr entfernen lassen. Daher sollten gefährdete Bereiche aus Kunststoff vor der maschinellen Politur abgeklebt werden.
Material:
- Abklebeband, wie z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 3€
Bei diesem Band nicht sparen, da günstiges Band aus dem Baumarkt unter Umständen häßliche Kleberückstände hinterlässt, die danach langwierig entfernt werden müssen.
Vorgehensweise:
Ist hier selbsterklärend
4. Die eigentliche Politur:
Originale VW-Klarlacke sind so hart, dass man mit der Hand quasi nicht ausrichten kann. Daher möchte ich hier nur auf die maschinelle Politur eingehen.
Material:
- Excenter-Poliermaschine, wie z.B. die hier: klick
- 4-5 Polierpads 132mm, wie z.B. die hier: klick
- "scharfe" Politur, wie z.B. die hier: klick
- Hochglanzpolitur, wie z.B. die hier: klick
- Handapplikator für die Stellen, die mit der Maschine nicht erreicht werden können, wie z.B. der hier: klick
- 4-5 hochwertige Microfaser-Tücher, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 250€
Das ist wirklich nur die Grundausstattung. Ich habe z.B. noch eine Aufnahme für 76mm Polierpads, so dass ich wirklich das gesamte Fahrzeug mit der Maschine polieren kann. Die Menzerna-Polituren sind für den harten VW-Lack wie gemacht... klare Kaufempfehlung.
Bei den Microfasertüchern keine "Aldi-Angebote" nehmen... diese Tücher sind nicht wärmebehandelt und nicht für Anwendung auf Lacken geeignet. Hier lieber auch 2-3 Tücher mehr nehmen, da man diese später für das Wachsen/Versiegeln auch noch benötigt. Ich habe mittlweile z.B. schon über 20 Tücher
Vorgehensweise:
Das ist schon 'ne kleine Wissenschaft für sich, daher hier nur kurz.
- nur kleine Bereiche bearbeiten, z.B. 40cm x 40cm große Abschnitte
- wenig Polierpaste auf das Pad (weniger ist mehr)
- Maschine erst dann einschalten, wenn das Pad auf dem Lack aufliegt
- scharfe Polituren mit hoher Drehzahl verarbeiten
- Hochglanzpolituren auf mittlerer Drehzahl verarbeiten
- Poliermaschine etwa 10cm pro Sekunde bewegen und nicht zu lange auf einer Stelle "rumrödeln"... sonst kann der Lack verbrennen, speziell auf lackierten Kunststoffteilen zu beachten
- Poliermaschine in sich überkreuzenden Bahen führen
- Poliermittel durcharbeiten, bis nur noch ein leicht schmieriger Film zurückbleibt
- Reste gewissenhaft mit einem Microfasertuch entfernen
- nicht zu viel wollen... einige Kratzer verschwinden erst nach 2-3 Durchgängen
- an Ecken und Kanten aufpassen, da hier der Lack oftmals vergleichsweise dünn ist
Hört sich kompliziert an, ist mit einem Excenter-Polierer und etwas "Verstand" aber halb so schlimm.
5. Lackschutz - Wachs:
Der Lack ist nach der Politur zwar sehr glatt, aber auch quasi nackt. Daher muss die Oberfläche nun noch geschützt werden, damit ihr länger etwas vom Glanz habt. Schmutz lässt sich so auch einfacher entfernen und Regen "prallt" nahezu vom Lack ab
Material:
- hochwertiges Wachs, wie z.B. das hier: klick
- 2x Handapplikator, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 35€
Vorgehensweise:
Lack sehr dünn (auch hier ist weniger wieder mehr) einwachsen und ca. 10-15 min warten. Danach Wachs mit einem sauberen Microfasertuch (siehe oben) abtragen und Lack auf Hochglanz bringen.
Mit Wachs lassen sich prinzipiell keine Schichten aufbauen, aber dennoch empfiehlt es sich, nach 24h (Fahrzeug dazwischen in der Garage stehen lassen) eine zweite "Schicht" aufzutragen... dann kann man sich sicher sein, jeden cm² Lack erwischt zu haben. Wachs erzeugt einen schönen/warmen Nassglanz, ist aber nur 3-4 Monate haltbar.
6. Lackschutz - Versiegelung:
Dieser Punkt ist ersatzweise zum Punkt 5 zu verstehen. Versiegelungen halten auf gewachsten Oberflächen nicht. Wachse auf auf versiegelten Oberflächen schon, was aber aus meiner Sicht nur wenig Sinn macht, da nach der Wachsschicht keine weiteren Versiegelungsschichten aufgetragen werden können.
Material:
- Versiegelung, wie z.B. die hier: klick
- 2x Handapplikator, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 35€
Vorgehensweise:
Auch Versiegelungen werden dünn aufgetragen und müssen danach "anziehen". Überschüssiges Material wieder mit einem Microfasertuch entfernen und Lack auf Hochglanz bringen.
Versiegelungen können und sollten in Schichten aufgetragen werden, was Glanzgrad und Lackschutz weiter erhöht. Dabei bitte auf die Herstellerempfehlungen achten, da zwischen den Schichten immer eine vorgegebene Zeit liegen muss.
Bei meiner Zaino-Versiegelung (wesentlich aufwendiger zu verarbeiten, aber nach aktuell 7 Schichten auch unübertroffen im Glanz) sind es im Normalfall z.B. 24h zwischen den Schichten.
Kosten insgesamt: ca. 350€
Das klingt vielleicht viel, aber mit diesen ganzen Produkten könnt ihr euer Fahrzeug locker 5-6x komplett "behandeln"
So, nach diesem Programm sollte euer Lupo wie "frisch ausgeliefert" aussehen...
Ich möchte nochmals betonen, dass das hier nur den Minimalaufwand und die Minimalausstattung beschreibt. Das Ganze kann man beliebig weit treiben... es gibt z.B. Wachse für > 10.000€, um nur ein Beispiel zu nennen. Der ambitionierte Anfänger sollte mit den hier empfohlenen Produkten aber bereits sehr gute Ergebnisse erzielen können.
Und noch was... in 2-3 Stunden ist so eine Aufbereitung nicht zu machen
Grüße
Kai
ich vermute mal, dass hier nicht jeder höhere 3-stellige Beträge ausgeben möchte, um den Lupo wieder auf Hochglanz zu bringen. Daher möchte ich hier (Hallo Erik :D) kurz aufführen, was aus meiner Sicht die Grundausstattung für eine anständige Lackaufbereitung ist... ohne gleich einen Kleinkredit aufnehmen zu müssen
Das ein- oder andere Produkt kann auch gerne bei mir zuhause ausprobiert werden, falls ihr euch noch nicht 100%ig sicher seid... kein Problem... kommt vorbei.
Die nun folgende Auflistung basiert größtenteils auf meinen Erfahrungswerten aus 13 Jahren Fahrzeugpflege.
1. Fahrzeugwäsche:
Jede Aufbereitung sollte mit einer gründlichen Wäsche beginnen. Waschanlagen sollten generell gemieden werden und auch um die Bürsten auf den Selbst-Waschplätzen macht ihr besser einen großen Bogen. Das Fahrzeug gründlich mit dem Hochdruckreiniger waschen... danach Handwäsche mit der "Zwei-Eimer-Methode":
Material:
- 2x 10l Eimer (für die Größe des Lupos sollten 10l reichen)
- Microfaser-Waschhandschuh, z.B. den hier: klick
Die Handschuhe gibt es mittlerweile aber auch günstig in Baumärkten etc.
- Shampoo, z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 30€-35€
Vorgehensweise:
1. Eimer -> Shampoo-Mischung
2. Eimer -> klares Wasser
Fahrzeug waschen und den Waschhandschuh zwischendurch regelmäßig im Eimer mit dem klaren Wasser ausspülen. So sollten die Schmutzpartikel größtenteils im 2. Eimer bleiben und keine Kratzer verursachen können.
Nach der Wäsche sollte das Fahrzeug schnellstmöglich in die Garage (o.ä.) gefahren werden, damit kein Schmutz/Staub mehr auf den Lack gelangen kann.
2. Kneten:
Einige Verunreinigungen lassen sich durch eine einfache Fachrzeugwäsche nicht beseitigen, wie z.B. Baumharz, Teer usw.. Hier hilft nur noch das Kneten des Fahrzeugs.
Material:
- Knete, z.B. die hier: klick
- Gleitmittel, wie z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 25€-30€
Vorgehensweise:
Knete mit leichtem Druck über den Lack führen. Dabei immer darauf achten, dass die Knete auf einem Gleitfilm läuft. Wasser ist als Gleitmittel nicht geeignet. Wer Geld sparen möchte, der kann auch eine hoch-konzentrierte Shampoo-Mischung (siehe oben) als Gleitmittel nehmen.
Danach sollte der Lack spürbar glatt und frei von hartnäckigen Verunreinigungen sein.
Nach dem Kneten sollte wieder eine Fahrzeugwäsche erfolgen.
3. Vorbereitung auf die Politur:
Schärfere Polituren hinterlassen auf Kunststoffteilen unschöne Spuren, die sich oftmals danach nicht mehr entfernen lassen. Daher sollten gefährdete Bereiche aus Kunststoff vor der maschinellen Politur abgeklebt werden.
Material:
- Abklebeband, wie z.B. das hier: klick
Kosten: ca. 3€
Bei diesem Band nicht sparen, da günstiges Band aus dem Baumarkt unter Umständen häßliche Kleberückstände hinterlässt, die danach langwierig entfernt werden müssen.
Vorgehensweise:
Ist hier selbsterklärend
4. Die eigentliche Politur:
Originale VW-Klarlacke sind so hart, dass man mit der Hand quasi nicht ausrichten kann. Daher möchte ich hier nur auf die maschinelle Politur eingehen.
Material:
- Excenter-Poliermaschine, wie z.B. die hier: klick
- 4-5 Polierpads 132mm, wie z.B. die hier: klick
- "scharfe" Politur, wie z.B. die hier: klick
- Hochglanzpolitur, wie z.B. die hier: klick
- Handapplikator für die Stellen, die mit der Maschine nicht erreicht werden können, wie z.B. der hier: klick
- 4-5 hochwertige Microfaser-Tücher, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 250€
Das ist wirklich nur die Grundausstattung. Ich habe z.B. noch eine Aufnahme für 76mm Polierpads, so dass ich wirklich das gesamte Fahrzeug mit der Maschine polieren kann. Die Menzerna-Polituren sind für den harten VW-Lack wie gemacht... klare Kaufempfehlung.
Bei den Microfasertüchern keine "Aldi-Angebote" nehmen... diese Tücher sind nicht wärmebehandelt und nicht für Anwendung auf Lacken geeignet. Hier lieber auch 2-3 Tücher mehr nehmen, da man diese später für das Wachsen/Versiegeln auch noch benötigt. Ich habe mittlweile z.B. schon über 20 Tücher
Vorgehensweise:
Das ist schon 'ne kleine Wissenschaft für sich, daher hier nur kurz.
- nur kleine Bereiche bearbeiten, z.B. 40cm x 40cm große Abschnitte
- wenig Polierpaste auf das Pad (weniger ist mehr)
- Maschine erst dann einschalten, wenn das Pad auf dem Lack aufliegt
- scharfe Polituren mit hoher Drehzahl verarbeiten
- Hochglanzpolituren auf mittlerer Drehzahl verarbeiten
- Poliermaschine etwa 10cm pro Sekunde bewegen und nicht zu lange auf einer Stelle "rumrödeln"... sonst kann der Lack verbrennen, speziell auf lackierten Kunststoffteilen zu beachten
- Poliermaschine in sich überkreuzenden Bahen führen
- Poliermittel durcharbeiten, bis nur noch ein leicht schmieriger Film zurückbleibt
- Reste gewissenhaft mit einem Microfasertuch entfernen
- nicht zu viel wollen... einige Kratzer verschwinden erst nach 2-3 Durchgängen
- an Ecken und Kanten aufpassen, da hier der Lack oftmals vergleichsweise dünn ist
Hört sich kompliziert an, ist mit einem Excenter-Polierer und etwas "Verstand" aber halb so schlimm.
5. Lackschutz - Wachs:
Der Lack ist nach der Politur zwar sehr glatt, aber auch quasi nackt. Daher muss die Oberfläche nun noch geschützt werden, damit ihr länger etwas vom Glanz habt. Schmutz lässt sich so auch einfacher entfernen und Regen "prallt" nahezu vom Lack ab
Material:
- hochwertiges Wachs, wie z.B. das hier: klick
- 2x Handapplikator, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 35€
Vorgehensweise:
Lack sehr dünn (auch hier ist weniger wieder mehr) einwachsen und ca. 10-15 min warten. Danach Wachs mit einem sauberen Microfasertuch (siehe oben) abtragen und Lack auf Hochglanz bringen.
Mit Wachs lassen sich prinzipiell keine Schichten aufbauen, aber dennoch empfiehlt es sich, nach 24h (Fahrzeug dazwischen in der Garage stehen lassen) eine zweite "Schicht" aufzutragen... dann kann man sich sicher sein, jeden cm² Lack erwischt zu haben. Wachs erzeugt einen schönen/warmen Nassglanz, ist aber nur 3-4 Monate haltbar.
6. Lackschutz - Versiegelung:
Dieser Punkt ist ersatzweise zum Punkt 5 zu verstehen. Versiegelungen halten auf gewachsten Oberflächen nicht. Wachse auf auf versiegelten Oberflächen schon, was aber aus meiner Sicht nur wenig Sinn macht, da nach der Wachsschicht keine weiteren Versiegelungsschichten aufgetragen werden können.
Material:
- Versiegelung, wie z.B. die hier: klick
- 2x Handapplikator, wie z.B. die hier: klick
Kosten: ca. 35€
Vorgehensweise:
Auch Versiegelungen werden dünn aufgetragen und müssen danach "anziehen". Überschüssiges Material wieder mit einem Microfasertuch entfernen und Lack auf Hochglanz bringen.
Versiegelungen können und sollten in Schichten aufgetragen werden, was Glanzgrad und Lackschutz weiter erhöht. Dabei bitte auf die Herstellerempfehlungen achten, da zwischen den Schichten immer eine vorgegebene Zeit liegen muss.
Bei meiner Zaino-Versiegelung (wesentlich aufwendiger zu verarbeiten, aber nach aktuell 7 Schichten auch unübertroffen im Glanz) sind es im Normalfall z.B. 24h zwischen den Schichten.
Kosten insgesamt: ca. 350€
Das klingt vielleicht viel, aber mit diesen ganzen Produkten könnt ihr euer Fahrzeug locker 5-6x komplett "behandeln"
So, nach diesem Programm sollte euer Lupo wie "frisch ausgeliefert" aussehen...
Ich möchte nochmals betonen, dass das hier nur den Minimalaufwand und die Minimalausstattung beschreibt. Das Ganze kann man beliebig weit treiben... es gibt z.B. Wachse für > 10.000€, um nur ein Beispiel zu nennen. Der ambitionierte Anfänger sollte mit den hier empfohlenen Produkten aber bereits sehr gute Ergebnisse erzielen können.
Und noch was... in 2-3 Stunden ist so eine Aufbereitung nicht zu machen
Grüße
Kai
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